Anekdoten und andere kleine Prosa
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Kleist fand in aktuellen Zeitungen und alltรคglichen Ereignissen die Inspiration fรผr seine Anekdoten und Miszellen. Wie bei seinen Novellen interessierten ihn dabei die unerhรถrten und denkwรผrdigen Begebenheiten. Diese kurzen Prosatexte und Briefe zeigen Kleist als Schriftsteller von virtuosem, pointiertem Witz.
Enthรคlt: Fragment eines Schreibens aus Paris. Den 6. September Tagesbegebenheiten Franzosen-Billigkeit Der verlegene Magistrat. Eine Anekdote Polizei-Rapport. Vom 4ten October [Polizeiliche Nachrichten]: Der Griffel Gottes Theater โ Gestern zum Erstenmale: Der Sohn durchโs Ungefรคhr Anekdote aus dem letzten preuรischen Kriege Gerรผchte [Toller Hund] Druckfehler Eine Anekdote [Der (...) verstorbene General Dieringshofen ...] Charitรฉ-Vorfall Der Branntweinsรคufer und die Berliner Glocken. (Eine Anekdote) Anekdote aus dem letzten Kriege Brief eines Mahlers an seinen Sohn Anekdote [Als (William) Shakespear einst ...] Anekdote [Bach, als seine Frau starb ...] Franzรถsisches Exercitium das man nachmachen sollte. Schreiben aus Berlin. Den 28. Octbr. Rรคthsel Korrespondenz-Nachricht [Selbstmord eines Liebespaars] Aufforderung Anekdote [Portsmouth โ Plymouth] Miscellen. Aus Italien Anekdote [Ein Kapuziner ...] Anekdote [Als man den Diogenes fragte ...] Anekdote [Ein mecklenburgischer Landsmann, Namens Jonas ...] Miscellen [Am Hofe der Prinzessin von St. C... zu Neapel ...] Neujahrswunsch eines Feuerwerkers an seinen Hauptmann aus dem siebenjรคhrigen Kriege Der neuere (glรผcklichere) Werther Mutterliebe Unwahrscheinliche Wahrhaftigkeiten Anzeige [Grรผnde, die hier nicht angegeben werden kรถnnen ...]
Lesung mit Rolf Boysen
1h 18min
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Heinrich von Kleist wurde 1777 in Frankfurt an der Oder geboren und wurde als Fรผnfzehnjรคhriger Soldat. Erst 1799 schied er aus dem Militรคrdienst aus, um ein Studium der Philosophie, Mathematik und Physik aufzunehmen, das er 1800 jedoch schon wieder aufgab. Im gleichen Jahr verlobte er sich mit der Generalstochter Wilhelmine von Zenge und trat auf Wunsch der Familie seiner Braut in den Staatsdienst ein. Auf der bestรคndigen Suche nach dem ihm entsprechenden Lebensentwurf begab er sich ab 1801 wiederholt auf ausgedehnte Reisen, รผbte verschiedene Tรคtigkeiten aus, u.a. als Journalist, und brach mit seiner Verlobten. 1810 erschien der erste Band mit seinen Erzรคhlungen (ยปMichael Kohlhaasยซ, ยปDie Marquise von O...ยซ, ยปDas Erdbeben in Chiliยซ) sowie das Theaterstรผck ยปDas Kรคthchen von Heilbronnยซ. Unter dem Eindruck seines persรถnlichen Scheiterns als Dichter beging er 1811 am Wannsee bei Potsdam Selbstmord.
Rolf Boysen (1920โ2014) absolvierte seine Schauspielausbildung in Hamburg. Ab 1948 war er an den staatlichen Bรผhnen in Dortmund, Kiel, Hannover und Bochum engagiert. Von 1957 bis 1968 gehรถrte Rolf Boysen zum Ensemble der Kammerspiele in Mรผnchen. Danach spielte er zehn Jahre am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Seit 1978 stand Rolf Boysen wieder in Mรผnchen auf der Bรผhne, erst bei den Mรผnchner Kammerspielen, ab 2000 am Residenztheater. Als ยปWallensteinยซ und ยปMichael Kohlhaasยซ ist er im Fernsehen auch einem breiten Publikum begegnet. Rolf Boysen war ein Meister traditioneller Rezitationskunst und interpretierte viele Klassiker.
