Der Organismusbegriff und das Konzept der "Ganzheitskausalität"

· GRIN Verlag
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Forschungsarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Biologie, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Universitätsbibliothek), Veranstaltung: Arbeitskreis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Natur ist seit der Entschlüsselung der DNA als grundlegende Struktur des Lebens im Jahr 1953 ein offenes Buch. Andererseits werden wir die Natur wohl niemals vollständig nachbilden können (außer in seltenen Glücksfällen), insofern als dass wir alle DNA-Strukturen kennen. So sehr wir auch das Konzept von Organismen im Allgemeinen erfassen, wissen wir bislang nur wenig über die Prozesse im Detail – sie sind größtenteils Programme und Melodien der Zukunft. Die Konzepte des Lebens, wie der Begriff des Genoms (die Gesamtheit der Chromosomen eines Organismus) und die "Ganzheitskausalität", können zur Interpretation der Arbeit der zeitgenössischen Lebenswissenschaften im Bereich der DNA-Technik herangezogen werden. Die aktuelle Forschung sollte sogar im Rahmen dieser im 18. und 19. Jahrhundert geprägten Konzepte verstanden werden. Mit der Kartierung eines Genoms wird zumindest ein Aspekt der (kausal relevanten) Ganzheit angesprochen, die für die Formgebung eines Organismus entscheidend ist. Die "Ganzheitskausalität" ist ein Konzept, das seit dem 18. Jahrhundert entwickelt wurde. Es ist möglich, die bereits bestehenden Begriffe mit aktuellem Inhalt zu füllen und so den heutigen Fortschritt in den Lebenswissenschaften auf diese Weise zu beschreiben. Der deutschsprachige Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724-1804) hat schon in seiner berühmten kritischen Philosophie den Begriff eines Organismus überhaupt durchdacht und festgestellt, dass Organismen als sich selbst erhaltende und in sich geschlossene Systeme nichts anderes als geschlossene kausale Kreisläufe (Ursache-Wirkungskreisläufe) sind, die von Zwecken geleitet werden. Auch hier muss insbesondere in der Zeit nach Immanuel Kant, also im 19. und 20. Jahrhundert, zwischen mechanischer Wirkursächlichkeit (die sowohl in anorganischer, wie auch in organischer, Materie untersucht werden kann) und darüber hinausgehend einer den ganzen Organismus leitenden Ganzheitskausalität (oder Zweckmäßigkeit) unterschieden werden. Bloß mechanische Weltbilder, wie das von Rene Descartes (1596-1650) oder das Weltbild von Sir Isaak Newton (1642-1726) trennen sich und unterscheiden sich hier von vitalistischen oder organizistischen Weltbildern, die über die wissenschaftliche Erforschung der mechanischen Wirkursächlichkeit hinausgehen.

About the author

Aaron Fellbaum (* 1968 in Hilden) ist ein deutscher Philosoph und Autor. Geboren in Deutschland im Jahre 1968, aufgewachsen in Österreich und Deutschland. Längere Auslandsaufenthalte in Irland und Kanada. Heute ist der an der Uni Tübingen abgeschlossene Religionsforscher (Tübingen 1993) und Logikexperte ein anerkannter Autor mehrerer erfolgreicher Aufsätze und Buchautor im Bereich Spiritualität und Philosophiegeschichte. Nach seiner Grundausbildung an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Magister Artium, 1993) verbrachte er mehrere Jahre in West-Kanada, wo er auch Philosophie unterrichtete und erste Einblicke in die Erkenntnistheorie und moderne Logik erwarb. In Irland errang er 2006 den Titel eines "College Scholars". Dissertation zum Doctor Philosophiae an der Karl-Franzens-Universität Graz, 2008. Aaron Fellbaum ist Leiter seines Verlages für Wissenschaft und Literatur. Er lebt in den österreichischen Alpen. Fellbaum beschäftigt sich mit Themen der Logik, Naturphilosophie und Ethik (d. h.: Logica, Physica et Ethica), darüber hinaus mit Themen der Naturerforschung.

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