Hesses langlebige Popularität, die ihn neben Brecht zu einer frühen Gallionsfigur des Suhrkamp-Programms werden ließ, traf im intellektuellen Feuilleton und in der akademischen Welt oftmals auf eher abschätzige Beurteilungen. Dieses bemerkenswerte Spannungsverhältnis bildet einen der Ansatzpunkte, mit dem die in diesem Handbuch versammelten Beiträge die Werk- und Wirkungsgeschichte des schwäbisch-schweizerischen Nobelpreisträger nachzeichnen Ein zweites, nicht minder ergiebiges Leitthema des Bandes bildet Hesses staunenswerte künstlerische Vielseitigkeit. Obwohl schon zu Lebzeiten ein Klassiker, ist das gesamte Spektrum des Dichters, Romanciers, Essayisten, Kritikers und Briefeschreibers, darüber hinaus noch des Malers und Aquarellisten kaum zu ermessen und kann hier dank facettenreicher Einzelstudien in seiner produktiven Vielfalt entdeckt werden.
Andrea Bartl ist Professorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bamberg.
Alexander Honold ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Basel.