FÞnfzehn Jahre nach ihrem Beginn findet Herbsts Trilogie ihren Abschluss: ein stroboskopisch halluzinierendes Panoptikum aus postapokalyptischem Cyberpunkterror mit RÞckkopplung an ein Amalgam aus griechisch-keltisch-aztekischem Mythenschatz und moderner Popkultur. Von seiner Strahlkraft hat das Projekt nichts eingebÞÃt. â Nachdem sich die von Herbsts traditionsreichem Protagonisten Hans Erich Deters collagierte Megametropole "Buenos Aires" von ihrem SchÃķpfer abgenabelt und verselbstÃĪndigt hat, wird sie von einem furchtbaren Anschlag erschÞttert. Der Versuch, auf diese Attacke aus dem "Osten" zu reagieren und dem geheimnisvollen "zweiten Odysseus" auf die Spur zu kommen, das immer weiter voranschreitende Problem der zu Bewusstsein erwachenden programmierten Menschkopien sowie die grÃķÃenwahnsinnig-messianischen PlÃĪne des PrÃĪsidenten der "Anderswelt" â all dies kreist in seiner faszinierenden Unfasslichkeit irgendwie doch noch immer um das CafÃĐ Silberstein in Berlin-Mitte: Dort gibt es zwar weiterhin gutes Sushi, allerdings hat man mittlerweile die bizarren SchweiÃkonstruktionen des Tacheles weggerÃĪumt, die einst das Sitzmobiliar gebildet hatten. Immer noch sitzt Deters dort, in unserer "RealitÃĪt", und beginnt allmÃĪhlich daran zu zweifeln, wer eigentlich wen erdacht hat. Eine zersplitterte Wirklichkeitserfahrung, die sich Þber drei parallele Zeiten und Welten erstreckt, die alle fÞr sich beanspruchen, die "echte" zu sein, lÃĪsst einen fixen RealitÃĪtsbegriff bald obsolet erscheinen. "Argo. Anderswelt" ist der dritte Teil einer Trilogie, die Alban Nikolai Herbst 1998 mit dem âšFantastischen Romanâđ "Thetis. Anderswelt" erÃķffnete und 2001 mit dem âšKybernetischen Romanâđ "Buenos Aires. Anderswelt" fortsetzte.