Wir verstehen unsere Gesellschaft als wissen(schaft)sbasiert. Doch neuere Wissenschaftstheorien hinterfragen den Wahrheitsanspruch und damit die traditionelle Legitimation wissenschaftlicher Aussagen durch den Verweis auf die Abhรคngigkeit jeder Wissensproduktion von kulturell und historisch spezifischen epistemologischen, institutionellen, politischen und รถkonomischen Machtverhรคltnissen, im globalen Kontext wรคchst der Unmut รผber die hegemoniale Macht westlicher techno-wissenschaftlicher Denknormen auf Kosten nicht-westlicher Wissensbestรคnde und Praktiken. Andererseits beruhen weitreichende politische Entscheidungen zunehmend auf Expertenwissen, zum Beispiel in der Klima- und Energiepolitik. Vor diesem Hintergrund reflektieren elf Beitrรคge aus den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften รผber das Verhรคltnis von Wissen und Wissenschaft, รผber disziplinรคre Bedingungen der Wissensproduktion und -legitimierung und รผber theoretische Ansรคtze in der Philosophie und Soziologie sowie praktische Modelle der partizipativen Wissensgenerierung in der Politikberatung, um neue Formen der Legitimierung zu prรผfen.