Das Steingesicht von Oedeleck

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Es war eigentlich wie immer, eigentlich eine ganz normale Schicht: Die drei Männer im Querschlagvortrieb der Hundertmetersohle arbeiteten mit zusammengebissenen Zähnen. Ihre nackten Oberkörper schimmerten im Licht der starken Grubenlampe wie Bronze. Es war heiß hier unten, drückend heiß. Die Frischluft, die von mächtigen Pumpen durch ein verzweigtes Leitungsnetz bis in den letzten Winkel des Schachtes gepresst wurde, schaffte nur wenig Linderung. Das allein aber hätte den drei Männern kaum die Lippen für jedes Wort geschlossen. Zimperlinge wählen nicht den Bergmannsberuf. Zu der Hitze kam der Lärm. Die Felswände warfen das Rattern des Pressluftbohrers dutzendfach zurück, jeden anderen Laut erstickend. Und zu dem Lärm kam der graue Steinstaub. Wie eine zweite Haut klebte er an den Männern, die zu einer neuen Erzschicht vordrangen. Erich Freitag, dessen Fäuste den zuckenden und schüttelnden Bohrer fest umklammerten, der Oberschlesier Otto Kaminsky und der Junghauer Hans Luck aus dem Ruhrgebiet, die das bereits abgesprengte Gestein in eine Kipplore füllten - sie waren nur drei von einhundertneunundzwanzig Bergleuten, die um diese Stunde tief unter dem Tageslicht Eisenerz aus dem unterirdischen Gebirge brachen, tunnelartige Stollen mit hölzernen Stempeln gegen Einsturz sicherten oder die Loren zwischen Förderschacht und Abbaustellen hin und her dirigierten. Noch ahnte keiner von ihnen, dass diese Schicht nicht wie all die anderen enden würde. Und dann passiert es. Ein Grubenunglück. Zu den Eingeschlossenen gehört auch Erich Freitag, der Vater des zwölfjährigen Rolf, der seit der 1. Klasse eng mit Jürgen befreundet ist – dem gleichaltrigen Sohn des Zechendirektors. Eben diese Freundschaft wird auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, als 49 Bergleute nach einem Wassereinbruch in den Schacht nicht mehr nach oben kommen. Nachdem doch ein paar Bergleute gerettet werden können, werden Fragen laut, ob die Grubenleitung von dem drohenden Wassereinbruch wusste. Und viel zu schnell wird die Suche nach den anderen Eingeschlossenen abgeschlossenen. Doch dann machen plötzlich Klopfsignale aus dem „Alten Mann“, einem Hohlraum, neue Hoffnung. Können die Bergleute gerettet werden, wird Rolf seinen Vater wiedersehen? Diesem auch für Erwachsene spannend zu lesendem Kinderbuch liegt eine wahre Geschichte des Grubenunglücks von Lengede am 24. Oktober 1963, dem „Wunder von Lengede“, zugrunde.

O autoru

Geboren 1930 in Weimar, aufgewachsen und erzogen in einem konsequent sozialdemokratischen Elternhaus, stark geprägt vom Erlebnis KZ Buchenwald im April 1945 auf der Suche nach einem von der Gestapo verhafteten Onkel. Volksschule und Handelsaufbauschule in Weimar, 1948/49 als Volkspolizist freiwilliger Aufbauhelfer (Enttrümmerung, Wasserleitung Maxhütte, u.a.). Erkrankung an Tuiberkulose. Im Sanatorium für den weiteren Lebensweg entscheidende Begegnung und monatelanges, gemeinsames Zusammenleben in einem Zimmer mit gleichaltrigem Vikar. Journalistische Ausbildung. Tätigkeit als Redaktionsassistent. Erste Buchveröffentlichung 1959. Ab 1964 freischaffender Schriftsteller. Im literarischen Schaffen beeinflusst von Louis Fürnberg, Hans-Joachim Malberg, Bruno Apitz und Walter Janka. Zahlreiche Romane, Kinder- und Jugendbücher (u.a. Autor des Weimarer Knabe-Verlages), Drehbücher für Film und Fernsehen. Literarische Auszeichnungen: Literatur-und Kunstpreis der Stadt Weimar, Nationalpreis der DDR, Preis der Filmkritiker, u.a. als erster deutscher Drehbuchautor für den Europäischen Filmpreis Felix nominiert, Goldene Ehrennadel der Stadt Weimar 2005.

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