Der Zweikampf

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Man schreibt das 14. Jahrhundert. Herzog Wilhelm liegt mit seinem Halbbruder Jakob der Rotbart in Fehde. Die "Nacht des heiligen Remigius" (der 30. September) bricht herein, und der weise vorausblickende Herzog, vom Geschoss "dicht unter dem Brustknochen" durchbohrt, haucht sein Leben aus. Kleist räumt dem Mordopfer gerade noch genug Zeit ein, seine Witwe zur Regentin einzusetzen, damit dem verhassten Rotbart der Herzogstuhl verwehrt bleibe. Der vermeintliche Täter, als Mann "von abgeschlossener Gemütsart" beschrieben, tut alles, um den Verdacht von sich zu lenken. Kleist geht immerhin so weit, einzugestehen, dass dem unwirschen Rotbart durch den Verstorbenen ein "Unrecht zugefügt" worden sei. Nun ergeben aber die Nachforschungen zweifelsfrei, dass Rotbart die Herstellung des todbringenden Projektils auch wirklich selbst in Auftrag gegeben hat.

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Heinrich von Kleist (1777-1811) kam nach dem frühen Tod des Vaters 1788 in das Haus des Predigers S. Cartel und besuchte das französische Gymnasium. 1792 trat er in das Potsdamer Garderegiment ein. Kleist nahm am Rheinfeldzug (1796) teil, wurde Leutnant (1797) und schied 1799 freiwillig aus dem Dienst aus. Dann studierte er Philosophie, Physik, Mathematik und Staatswissenschaft in Frankfurt/O. (1799/1800). Zwischen 1802 und 1803 lebte er in Weimar bei Wieland, wo er auch Goethe und Schiller kennenlernte. 1804 trat er in den preussischen Staatsdienst ein. Er wurde 1807 in Berlin als vermeintlicher Spion festgenommen. 1807-1809 war er in Dresden, wo er mit Tieck verkehrte und mit A. Müller den "Phöbus" herausgab. 1810 gab er mit A. Müller die "Berliner Abendblätter" heraus, die schon kurz darauf wegen Zensurschwierigkeiten eingestellt werden mussten. Ohne literarischen Erfolg, an menschlichen Bindungen zweifelnd und über die politische Lage verzweifelt, nahm er sich gemeinsam mit der unheilbar kranken Henriette Vogel am Wannsee das Leben. Kleist starb am 21. November 1811.

Der Guro Verlag mit Sitz in Bern ist spezialisiert auf Klassiker der Weltliteratur und philosophische Schriften.

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