Geheimnis und Geheimhaltung in sozialen Systemen

· Studien zur Sozialwissenschaft Buch 23 · Springer-Verlag
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Obgleich dem Geheimnis und-der Geheimhaltung sowohl für den Bereich sozialen All tagsverhaltens als auch. in Organisationen und gesellschaftlichen Teilbereichen wie et wa dem politischen oder dem Wirtschaftssystem eine wichtige Bedeutung zukommt, und Geheimhaltungsinteressen nicht gerade selten sind, wird dieses Thema in der neue ren Soziologie nur sporadisch behandelt. Daß Geheimhaltungsphänomenen grundsätz lich eine Relevanz für soziales Verhalten zukommt, gehört zwar zumindest seit den Arbeiten von Erving Goffman zu den soziologischen Allgemeinplätzen; ein genuin so ziologisches Interesse an den Geheimhaltungsinteressen personaler und sozialer Sy steme besteht jedoch kaum. Diese Diskrepanz zwischen sozialer und soziologischer Relevanz des Geheimnisses wird beispielsweise deutlich, wenn man den Umfang so ziologischer Publikationen zu diesem Thema mit der Zahl deutscher juristischer Dis sertationen vergleicht, die in den letzten Jahren zum Amts-, Berufs-, Post- oder Staats geheimnis erschienen sind oder sie der Fülle dokumentarischer bzw. populärwissen schaftlicher Arbeiten aus dem Bereich staatlicher Nachrichtendienste, industrieller Spionage sowie der Skandale in Politik, Wirtschaft oder Sport gegenüberstellt. Während das Geheimnis vor allem in der älteren deutschen Soziologie eine gewisse Bedeutung gehabt hat und beispielsweise von Georg Simmel im Kontext seiner forma len Soziologie oder von Wilhelm Stok innerhalb der Beziehungslehre Leopold von Wieses thematisiert wurde, liegen die wenigen neueren Arbeiten, die sich überhaupt mit Geheimhaltungsphänomenen befassen, außerdem eher am Rande der theoretischen Entwicklung der gegenwärtigen Soziologie. Eine Durchsicht der wichtigsten vorliegenden Arbeiten macht deutlich, daß das Problem der Geheimhaltung bislang ausschließlich interaktionistisch bzw. eher sozial psychologisch angegangen wurde (I).

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