Eines Nachts im Herbst entdeckt die l├дngst erwachsene Marie am Waldrand gerade geborene, verwilderte Katzen. Sie geh├╢ren niemandem, sind ganz auf sich gestellt. Der Anblick erinnert sie intensiv an ihre Kindheit. "Da hast du aber eine richtige Herbstkatze", sagt eines Tages ein Mann zu ihrem Vater. Er meint Marie... Diese Worte treffen sehr tief. Marie wei├Я, die Bauern werfen Herbstkatzen tot oder ers├дufen sie, weil sie schwach und kr├дnklich sind. Sie sind die Milch nicht wert, die man ihnen gibt. Keinen Begriff verinnerlicht die kleine Marie in ihrer Kindheit so sehr, wie den der Herbstkatze. Nach dem Krieg kommt sie in ├дrmlichsten Verh├дltnissen im kleinen Haus ihrer Oma zur Welt. Die eigene Mutter ist v├╢llig ├╝berfordert und beginnt sehr fr├╝h, sich auf Marie zu st├╝tzen. Sie wird Hilfskraft und Dienstmagd ihrer Eltern und bemerkt, dass ihr dadurch eine Art "Daseinsberechtigung" zugestanden wird. Die j├╝ngeren Geschwister ├╝bernehmen dieses Muster der Eltern. Gefahren und gro├Яe Belastungen sind t├дgliche Begleiter. Ein debiler Onkel ├╝berschreitet Grenzen bei Marie, in einem Alter, in dem das Kind nicht einmal aussprechen kann, was ihm geschieht. Was Marie berichtet, hat sie l├дngst verarbeitet. Mit niemandem rechnet sie ab. Der bescheidene, wahrhaftige Ton ber├╝hrt von Anfang an, geht unter die Haut. Erstmals l├дsst sie andere direkt und offen teilhaben an ihrer Kindheit, wohl wissend, dass es ja viele "Herbstkatzen" gibt. Mit zunehmendem Bewusstsein wird Marie klar, wie Staubk├╢rnchen von Liebe dennoch ausreichen k├╢nnen, um zu ├╝berleben. Eine Herbstkatze kann stark werden und erkennen, dass sie vom Leben gewollt ist. Dieses Buch ist heilsam und es hilft zu leben.