Interesse und Moral

·
· Duncker & Humblot
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Kaum ein Gesichtswinkel hat den Blick auf die Beurteilung ethisch relevanter Zustände und Entwicklungen und die zu ihrer Korrektur wünschenswerten menschlichen Verhaltensweisen in Vergangenheit und Gegenwart mehr irritiert als der Gesichtswinkel des »Interesses«, sowohl auf der Seite ethisch Postulierender als auch auf der Seite potentieller Adressaten ethischer Postulate.

Es gehört zu den sozial interessantesten Phänomenen, was aus diesem oft wertneutral verstandenen Begriff im Zusammenhang mit der Wertung konkreten menschlichen Handelns oder Unterlassens geworden ist. Die Bedeutung des Wortes »Interesse« rangiert heute vom Gegenpol schlechthin gegenüber ethisch postulierten Rücksichtnahmen auf andere bis zur verständnisvollen Legitimation für das Fehlverhalten von Adressaten ethischer Postulate.

Die Sozialwissenschaften der letzten Jahrzehnte haben Ansätze entwickelt, die es heute möglich machen, dem schiefen Spannungsverhältnis von Interesse und Moral mit neuen analytischen Methoden und normativen Wegen entgegenzutreten. Die Philosophie, die Theologie und die Sozialwissenschaften unserer Zeit rücken das Interesse in ein konstruktiv positives Verhältnis zur Moral. Das »wohlverstandene Interesse« (J. Messner) ist kein Gegenpol zum ethischen Verhalten, sondern - im Gegenteil - als eine der menschlichen Natur immanente Kraft sein wichtigster und - im ganzen gesehen - sein unentbehrlicher Bundesgenosse.

Vom »größten Glück der größten Zahl« der einzelnen Menschen bis zum kollektivistisch - totalitären Postulat »Gemeinnutz geht vor Eigennutz« hat die Menschheit in den letzten zweihundert Jahren einen inhalts- und überraschungsreichen Lernprozeß durchlaufen, der es reizvoll erscheinen läßt, einen Beitrag zu einer Zwischenbilanz zu versuchen.

Das alles hat die Johannes-Messner-Gesellschaft veranlaßt, diesen Fragenkomplex zum Gegenstand eines Symposiums zu machen, das am 11. und 12. Februar 1993 in Wien-Neuwaldegg stattgefunden hat. Einige der dort für das Them

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