Irgendwo in einem In-Viertel einer größeren deutschen Stadt, irgendwann demnächst: Bei einer Weihnachtsfeier bestellt ein junger Mann arglos eine Gänsekeule - und erntet von seinen Kollegen fassungslose Blicke und entsetzte Kommentare. Denn alle sind inzwischen Vegetarier der reinen Lehre. Um sein Gesicht zu wahren, verkündet er den Vorsatz, ab Neujahr natürlich vollständig auf Fleisch zu verzichten.
Doch der Fleisch-Entzug ist schwerer als gedacht: Innerhalb kürzester Zeit schleppt er sich energielos und graugesichtig durch sein Leben, geplagt von schlimmen Visionen. Als dann noch seine Manneskraft komplett dahin ist, läuft ihm auch seine Frau davon. Bis endlich ein Lichtlein in Gestalt des Bloggers bruehwuerfel69 daherkommt, der ihn für den Geheimbund der Karnivoren anwirbt. Als trojanisches Pferd soll unser Held nun die Vegetarier aufmischen und möglichst viele zum Rückfall bewegen.
In Wurst und Wahn provoziert Jakob Hein mit seiner grandiosen Satire die Anhänger beider Fraktionen, indem er sie schonungslos mit ihren Vorurteilen konfrontiert. Ein Roman, der mit schwarzem Humor die Abgründe des modernen Lebensstils auslotet.
Jakob Hein arbeitet als Psychiater. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter Mein erstes T-Shirt (2001), Herr Jensen steigt aus (2006), Wurst und Wahn (2011), Kaltes Wasser (2016) und Die Orient-Mission des Leutnant Stern (2018). Sein Buch Hypochonder leben länger und andere gute Nachrichten aus meiner psychiatrischen Praxis (2020) stand nach Erscheinen wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Zuletzt erschien sein Roman Der Hypnotiseur oder Nie so glücklich wie im Reich der Gedanken im Frühjahr 2022.