Was Geschichte ausmacht, ist leicht dahingesagt. Die meisten Menschen würden eine zeitliche Aneinanderreihung von Ereignissen als Wesensmerkmal des Geschichtlichen ansehen. Zu bedenken ist, dass der bloße Ablauf von Ereignissen noch keine Geschichte darstellt. Weder Steine und Pflanzen noch Tiere haben Geschichte, obwohl auch sie einer zeitlichen Entwicklung unterworfen sind. Geschichte im Sinne von Geschichtlichkeit hat nur der Mensch. Es ist seine eigene Seinsweise. Doch selbst hier ist eine genauere Charakteristik nötig. Nach Lucian Blaga existiert der Mensch auf bewusste und unbewusste Weise. Der ständig scheiternde Versuch des Menschen, das Unbewusste in etwas Bewusstes zu verwandeln, das Abyssale in eine bewusste Tat umzusetzen, weist auf die Einzigartigkeit des Menschen als geschichtliches Wesen hin.