"Die Penelopiade" (2005). Margaret Atwoods Vorwürfe an Homers "Odyssee"

· GRIN Verlag
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Universität Siegen (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Homer: Die Odyssee“, Sprache: Deutsch, Abstract: „Canongate Myth Series“ heißt das ambitionierte Unterfangen des britischen Verlegers Jamie Byng, welches darauf abzielt antike Mythen der verschiedensten Kulturen von zeitgenössischen Autoren in Form von Kurzgeschichten und Romanen neu zu erzählen. Neben „Canongate Books“, dem schottischen Verlag des Initiators Byng, beteiligen sich weltweit über 30 Verlage. Als eine von bisher 18 namhaften Autoren ist auch die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood dem Ruf des internationalen literarischen Großprojekts gefolgt und hat einen antiken Mythos neu aufgelegt. In Die Penelopiade von 2005 erzählt sie den Mythos um Odysseus aus der Perspektive seiner Frau Penelope und ihrer Mägde. Während ihr Mann nach dem langen trojanischen Krieg die beschwerliche Heimreise nach Ithaka antritt, kämpfen Penelope und ihr gemeinsamer Sohn Telemachos tagtäglich um die Bewahrung des Königshauses, das von Dutzenden adligen Freiern bedroht wird. Odysseus ist bekannt für seinen Listenreichtum, seinen Verstand und seinen Mut. Als einer der Helden des trojanischen Krieges reiht er sich neben Achilles, Hector, Paris und Ajax ein und wird besonders mit der großen Kriegslist des trojanischen Pferdes in Verbindung gebracht, die den Griechen den Sieg über das mächtige Troja bescherte. Die Tatsache, dass er nach der langersehnten Ankunft in Ithaka, nach 20 Jahren Krieg und Irrfahrten, ein Blutbad unter den Freiern und den Mägden seiner Frau anrichtet, wird aus Sicht Atwoods zu sehr missachtet, womöglich um dem Ansehen des großen griechischen Helden nicht zu schaden. In ihrer Adaption bietet sie ein alternatives Szenario an und lässt die zwölf erhängten Mägde in Tradition des antiken griechischen Theaterchores mehrmals zu Wort kommen, um die Handlung zu kommentieren und provokativ oder satirisch die Geschehnisse der Odyssee in Frage zu stellen. Atwoods Werke, darunter nicht nur Romane, sondern ebenso Kurzgeschichten, Gedichte und Kinderbücher, sind bekannt für ihren gesellschaftskritischen und emanzipatorischen Ton. Die Beweggründe der kanadischen Autorin, gerade den Epos von Homer aus Sicht Penelopes zu erzählen, sollen im Verlauf dieser Arbeit aufgedeckt werden.

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