Der Roman Die Wand hat seit seinem Erscheinen ein breites internationales Echo und mehrere Wiederentdeckungen erfahren. Als narratives Lockdown-Experiment ist er aktueller denn je. Auch das übrige Werk der Autorin ist ästhetisch bemerkenswert und rezeptionsgeschichtlich aufschlussreich. Zu Haushofers zentralen Themen zählen die Vertreibung aus dem prekären Paradies der Kindheit und das Fortwirken der nationalsozialistischen Vergangenheit. In formaler Hinsicht erweisen sich die perspektivische Beschränkung auf die Erlebniswelt ihrer Figuren und die Präsenz phantastischer und märchenhafter Elemente als Konstanten.