Vor diesem Hintergrund widmet sich die Arbeit der pindarischen Phraseologie, speziell den Phraseologismen rund um das zentrale Konzept des Ruhmes sowie den poetologischen Phraseologismen. Eine eingehende philologische Analyse aller relevanten Textstellen wird flankiert von einer diachronen Einordnung des Materials mit Hilfe der linguistischen Theorie der Phraseologisierung. Eine etymologische Diskussion gewÃĪhrt schlieÃlich Einblick in die voreinzelsprachlichen ZustÃĪnde. Insbesondere die BerÞcksichtigung dichterischer Modifikationstechniken erÃķffnet bisher unbekannte AnschlussmÃķglichkeiten.
Durch die Herausarbeitung der traditionellen und konventionellen Elemente in Pindars Werk, liefert die Arbeit einen wichtigen Beitrag fÞr ein besseres TextverstÃĪndnis. AuÃerdem erweitert sie durch neue VergleichsmÃķglichkeiten den phraseologischen Schatz der indogermanischen Dichtersprache. Sie spannt einen Bogen von der griechischen Chorlyrik zum indogermanischen Ritual und gestattet damit Einblicke nicht nur in die Vorgeschichte der griechischen Literaturlandschaft, sondern ebenso der religiÃķsen Praxis.
Eduard Meusel, Bayerische Akademie der Wissenschaften und LMU, MÞnchen.