Interaktion und Kommunikation – Grundvariablen der Entwicklung: Zum Verhältnis von Interaktion, Kommunikation und behindernden Lebensbedingungen sowie Implikationen für die pädagogische Diagnose- und Förderarbeit

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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Sonstiges, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Geistigbehindertenpädagogik, Sprache: Deutsch, Abstract: „Alles was wir sind, sind wir in Kommunikation.“ Dieser Satz des deutschen Philosophen Karl Jaspers (zit. nach Fröhlich 1998, 22) markiert den Stellenwert, den die menschliche Kommunikationsfähigkeit im allgemeinen und die gesprochene Sprache im besonderen innerhalb der individuellen Lebensgeschichte jedes Einzelnen, aber auch in der Gesellschaft und generell in der menschlichen Zivilisationshistorie einnimmt. Auch Ausdrücke wie „Informations- oder Kommunikationsgesellschaft“ (Retter 2002, 10) belegen die außerordentliche Bedeutung und das global Konstituierende dieses Prozesses. Der universelle Anspruch der Kommunikation resultiert aus der Tatsache, dass sowohl unsere persönliche Entwicklungsgeschichte wie auch unser gegenwärtiges Sein in hohem Maße durch soziale Erfahrungen und interpersonale Austauschprozesse bestimmt sind. Die Charakterisierung des Menschen als „physiologische Frühgeburt“ (Portmann 1969, 58) weist beispielsweise auf die ausgeprägte Abhängigkeit von Bezugspersonen in der frühen Lebensphase hin. Sozialisation und Erziehung als typisch menschliche Institutionen sind Ausdruck der gegenseitigen Interdependenz und können als solche wiederum nur vor dem Hintergrund kommunikativer Prozesse ablaufen. Denn eine humanitäre und dem demokratischen Menschenbild entsprechende Erziehung kann sich niemals durch aktives Tun auf der einen Seite und passives Erleiden auf der anderen auszeichnen, sondern geschieht auf der Basis gemeinsamer Verständigung, eines steten Aushandelns, der Arbeit an einer ‚gemeinsamen Daseinsgestaltung’. Sie ist ein ‚gegenseitiger Wandlungs- und Gestaltungsprozess’, der sich in ‚kreisförmigen interaktionalen Austauschprozessen’ vollzieht, an denen Erzieher und zu Erziehender gleichermaßen beteiligt sind (vgl. Kobi 2004, 73ff).

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