Stefan George (1868-1933) war ein deutscher Dichter und eine zentrale Figur der symbolistischen Bewegung. Geboren in Büdesheim, wuchs er in einer Zeit des Umbruchs und der kulturellen Erneuerung auf. George war bekannt für seine elitäre Haltung und seine Überzeugung, dass die Kunst eine heilige und transformative Kraft besitzt. Seine Gedichte, die oft in einem mystischen und ästhetizistischen Stil verfasst sind, beeinflussten zahlreiche zeitgenössische Schriftsteller und Künstler. George gründete den George-Kreis, eine Gruppe von Intellektuellen und Künstlern, die seine Ideen teilten und weiterentwickelten. Dieser Kreis hatte einen erheblichen Einfluss auf die deutsche Literatur und Philosophie des frühen 20. Jahrhunderts.George war auch ein kontroverser Charakter. Seine elitären Ansichten und seine Nähe zu bestimmten politischen Strömungen, insbesondere in den 1920er Jahren, führten zu hitzigen Debatten. Dennoch bleibt sein Beitrag zur deutschen Literatur unbestreitbar. Seine Werke und seine Vision einer "neuen Menschheit" inspirierten viele, darunter Rainer Maria Rilke und Hugo von Hofmannsthal.Für moderne Leser ist George faszinierend, weil er die Grenzen der Poesie und der Kunst auslotete und eine einzigartige, fast kultische Anhängerschaft um sich scharte. Seine Ideen über die Rolle des Künstlers und die Bedeutung der Ästhetik sind auch heute noch relevant und bieten einen tiefen Einblick in die kulturellen und intellektuellen Strömungen seiner Zeit.