Stefan Zweig schreibt in seinem Vorwort zu "Sternstunden der Menschheit": ... Wie in der Spitze eines Blitzableiters die Elektrizitรคt der ganzen Atmosphรคre, ist eine unermessliche Fรผlle von Geschehnissen zusammengedrรคngt in die engste Spanne von Zeit. Was ansonsten gemรคchlich nacheinander und nebeneinander ablรคuft, komprimiert sich in einen einzigen Augenblick, der alles bestimmt und alles entscheidet; ein einziges Ja, ein einziges Nein, ein Zufrรผh oder ein Zuspรคt macht diese Stunde unwiderruflich fรผr hundert Geschlechter und bestimmt das Leben eines Einzelnen, eines Volkes und sogar den Schicksalslauf der ganzen Menschheit. Solche dramatisch geballten, solche schicksalstrรคchtigen Stunden, in denen eine zeitรผberdauernde Entscheidung auf ein einziges Datum, eine einzige Stunde und oft nur eine Minute zusammengedrรคngt ist, sind selten im Leben eines Einzelnen und selten im Laufe der Geschichte. An einige solcher Sternstunden - ich habe sie so genannt, weil sie leuchtend und unwandelbar wie Sterne die Nacht der Vergรคnglichkeit รผberglรคnzen - versuche ich hier aus den verschiedensten Zeiten und Zonen zu erinnern. ...