Spatestens seit dem Bundestagswahlkampf von 1961 ist in regelmassigen Abstanden von einer Amerikanisierung bundesrepublikanischer Wahlkampfe die Rede. Doch was bedeutet Amerikanisierung eigentlich? Welche Charakteristika machen einen amerikanisierten' Wahlkampf aus? Und trifft die Annahme, deutsche Wahlkampfe wurden verstarkt Anleihen am amerikanischen Prototyp als leading edge' innovativer Wahlkampffuhrung nehmen, wirklich zu? Auf jene Fragen will diese Studie eine Antwort geben. Auf der Basis zweier von Fritz Plasser entwickelter Transfermodelle wird dabei am Beispiel des Bundestagswahlkampfes 2009 gepruft, ob und in welchem Umfang von einer Amerikanisierung bundesrepublikanischer Wahlkampfpraktiken gesprochen werden kann. Erstmals werden dabei ein System- mit einem Einzelmerkmalsvergleich kombiniert und in grosserem Umfang zugleich sekundaranalytisch ermittelte empirische Belege herangezogen. Ferner leistet das Buch durch ein eigens weiterentwickeltes Transferfiltermodell einen Beitrag zur besseren Modellierung des Transferprozesses und besticht durch einen umfassenden Merkmalskatalog, der ein umfangreiches und zugleich ausbaufahiges analytisches Fundament fur kunftige Studien biete