Auf der Grundlage von Ricœurs Narrationstheorie werden am Beispiel von Marcel Prousts A la recherche du temps perdu narrative Verfahren des Erzählens von Vergangenheit im Wechselspiel zwischen der erinnerten Zeit und der Zeit des Erinnern erläutert.
Ein Vergleich mit den (fiktiven) Autobiographien Augustinus' und Jean-Jacques Rousseaus zeigt Ähnlichkeiten mit und Unterschiede zur fiktionalen Literatur und lässt ethische Implikationen einer narrativen Konzeption personaler Identität deutlich werden. Authentizität und der Wille zur Wahrhaftigkeit erweisen sich dabei als entscheidend für die Erforschung des Selbst.
Dr. Ulrike Bardt ist Privatdozentin für Philosophie an der Universität Koblenz-Landau.