Analysiert werden die in den Grabinschriften verwendeten Bilder, wobei sich verschiedene Bestandteile des Unsterblichkeitsglaubens herauskristallisieren: der TrÃĪger der Unsterblichkeit, der Ort, an dem man die Unsterblichkeit erlebt, sowie die dort verrichteten TÃĪtigkeiten. Vor diesem Hintergrund lÃĪsst sich zudem eine Seelenlehre der Grabinschriften zeichnen. Die Studie zeigt, dass jeder einzelne Bestandteil des Glaubens sowohl im dies- als auch im jenseitigen Bereich erlebt werden konnte. Das Gesamtbild des Unsterblichkeitskonzepts weist jedoch betrÃĪchtliche Inkonsequenzen auf: So kann der Verstorbene mit dem schwindenden Atem identifiziert werden, verrichtet jedoch im Jenseits den GÃķttern einen ewigen Dienst.
Die Inschriften geben demnach ein Zeugnis fÞr die so oft inkohÃĪrenten Vorstellungen einer populÃĪren ReligiositÃĪt, die jedoch von literarischen Topoi und philosophischen EinflÞssen geprÃĪgt ist.
Matylda Obryk, Ruhr-UniversitÃĪt Bochum.