Unterscheiden sich die Forderungen an die Historiographie bei Gottfried Arnold und Johann Jakob Bodmer?

· GRIN Verlag
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Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Literaturgeschichte, Epochen, Note: 1.7, Universität Karlsruhe (TH), Sprache: Deutsch, Abstract: Gottfried Arnold greift bei seiner Vorrede zur Unparteyischen Kirchen- und Ketzerhistorie die Kirchengeschichte als Ansatz auf, um Forderungen an die Historiographie zu stellen. Seinen Fokus richtet er dabei auf den Faktor der Unparteilichkeit, also der Neutralität, welchem sich die Geschichtsschreibung primär unterordnen müsse. Deutlich erkennbar ist dieser Schwerpunkt Arnolds bereits im Titel des Werkes durch die Verwendung des Wortes unparteyisch, vor allem aber bei seinen Ausführungen kommt Arnold immer wieder auf die Wichtigkeit dieser Eigenschaft zurück und kritisiert gleichzeitig viele Historiker: Es geht ihm „allein und einig um die blosse lautere wahrheit“ und er bemängelt folglich, dass „bey denen ... Scribenten und Kirchengeschichten so gar wenig der alten unschuld und wahrheit zu finden wäre“. Denn die Fixierung auf den eigenen Standpunkt steht Arnold zu Folge einer unvoreingenommenen Betrachtung der (Christentums-) Geschichte im Weg. Seine Schlussfolgerung, zumindest für den Erhalt der reinen Wahrheit auf kirchenhistorischer Ebene, ist deshalb, bei der Geschichtsschreibung von der ersten Kirche bzw. den ersten Christen auszugehen. Dabei erkennt Arnold aber auch selbst das Dilemma der von ihm proklamierten Art Geschichte zu schreiben, denn wer unparteiisch bleiben will darf keiner einzelnen Quelle allein folgen, die Überlieferungen mehrerer Autoren zu verknüpfen wird jedoch oft nahezu unmöglich sein.

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