"Wahrscheinlich habe ich für mich selbst getan, was Psychoanalytiker für ihre Patienten tun." So beschrieb Virginia Woolf ihre Arbeit an Zum Leuchtturm, einem Werk, das als ihr vollkommenstes und innovativstes gilt. In keinem anderen Roman gewinnt ihr Nachdenken über Kindheit, die verehrte Mutter und den unnahbaren Vater so klar Kontur.
Dieser Band aus der 30-bändigen Virginia Woolf-Gesamtausgabe, herausgegeben von Klaus Reichert, stellt Zum Leuchtturm in den Kontext von Briefen, Erzählungen, Tagebucheinträgen und Essays der Autorin. So entfaltet sich die Kunst des Romans in der Vielfalt der Stimmen und Perspektiven – eine Neuentdeckung eines der größten literarischen Kunstwerke des 20. Jahrhunderts.
Tauchen Sie ein in die faszinierende Gedankenwelt von Virginia Woolf und erleben Sie die Entstehung eines Meisterwerks, das die Grenzen des Romans neu definierte. Ein Muss für alle Liebhaber der klassischen Moderne und der psychologischen Literatur.
Virginia Woolf wurde am 25. Januar 1882 als Tochter des Biographen und Literaten Sir Leslie Stephen in London geboren. Zusammen mit ihrem Mann, dem Kritiker Leonard Woolf, gründete sie 1917 den Verlag The Hogarth Press. Ihre Romane stellen sie als Schriftstellerin neben James Joyce und Marcel Proust. Zugleich war sie eine der lebendigsten Essayistinnen ihrer Zeit und hinterließ ein umfangreiches Tagebuch- und Briefwerk. Virginia Woolf nahm sich am 28. März 1941 in dem Fluß Ouse bei Lewes (Sussex) das Leben.
Klaus Reichert, 1938 geboren, ist Literaturwissenschaftler, Autor, Übersetzer und Herausgeber. Von 1964 bis 1968 war er Lektor in den Verlagen Insel und Suhrkamp, von 1975 bis 2003 war er Professor für Anglistik und Amerikanistik an der Frankfurter Goethe-Universität, 1993 gründete er dort das »Zentrum zur Erforschung der Frühen Neuzeit«. Von 2002 bis 2011 war er Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Bei S. Fischer erschien zuletzt »Türkische Tagebücher. Reisen in ein unentdecktes Land« (2011) und »Wolkendienst. Figuren des Flüchtigen« (2016).