Die Selbstverständlichkeit dieser Befunde aber trifft auf ein weitgehend fehlendes Verständnis für das Ineinander der Liebe, ihrer Darstellungen und des Mediums Bewegungsbild – oder ein Verständnis, das sich der repräsentationalen Logik zu reproduzierender Liebesmodelle unterordnet. Dem stellt dieses Buch aus einer konsequent poetologischen Perspektive die Theorie und Analyse zeitformender Zusammenhänge von Herstellungsprozessen entgegen: der Herstellung von Intimität, der bewegungsbildlichen Dar- als Herstellung und des Bewegungsbildes als fortlaufend herzustellendes Medium der Lage der Liebe.
So werden eigene Zeitformen als Nexus der intimen Liebe und ihrer bewegungsbildlichen Darstellungen denkbar – um nicht zuletzt einen Einblick zu liefern in gegenwärtige Intimitäten des Bewegungsbildes, wie sie sich unter den Bedingungen unumgänglicher Konnektivität, etwa angesichts mobiler Dating-Apps, finden.
Michael Ufer, ZeM – Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften/Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Potsdam.