Edith Kneifl schreibt atmosphärische Wien-Krimis. Im Fall der Reihe um Psychoanalytiker Arthur Lang allerdings nicht Sisi-Wien-atmosphärisch, sondern in einer düstereren Spielart: schummrige Bars, die beweisen, dass gemütlich-abgeranzt und nachlässig-abgeranzt zwei Paar Schuhe sind, Schatten, die Muster an Wiens Attraktionen zeichnen, sobald die Tourist*innenströme abgereist sind, daneben der Donaukanal in der einsetzenden Dämmerung... Zeit dafür, innezuhalten und die Stimmung aufzusaugen, haben die Protagonist*innen allerdings wenig. Denn Edith Kneifl fordert sie und lässt uns mit ihren eigenen Augen in deren Köpfe blicken. Und dieser Blick ist besonders spannend, denn Edith Kneifl ist nicht nur Schriftstellerin, sondern selbst Psychoanalytikerin, so wie ihr fiktiver Berufskollege Arthur Lang.