Christine Gerbers Auslegung geht darum davon aus, dass der Epheserbrief ein offenes Pseudepigraph ist: Ein erkennbar fiktiver Brief, der einige Jahrzehnte nach dem Tod des Paulus abgefasst wurde, um die paulinische Theologie fortzuschreiben; nach dem Motto: Was Paulus uns heute geschrieben hätte, wenn er noch lebte. So bietet dieser Kommentar einen spannenden Einblick in das theologische Ringen der frühen Kirche darum, im Kontext antiker Gesellschaftsordnung eine christliche Identität von jüdischen und nichtjüdischen Glaubenden auszubilden.
Christine Gerber, Dr. theol., ist Professorin für Neues Testament an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.›