Diese Ideen erschienen erstmals in einer illegalen bolschewistischen Broschüre oder Zeitung (in Tiflis) vom 1. September 1904. Stalin zeichnete die Geschichte des georgischen Nationalismus nach und zeigte, wie bürgerliche und feudale Bewegungen die Bauernschaft im Stich gelassen hatten. Dann wandte er sich „der Nationalitätenfrage des Proletariats“ zu und argumentierte klar, dass das revolutionäre Ziel darin bestehe, russische, georgische, armenische, jüdische und andere Arbeiter gegen die Autokratie zu vereinen. Stalin schrieb: „Für den Sieg des Proletariats müssen alle Arbeiter, ungeachtet ihrer Nationalität, vereint sein… Der Abbau nationaler Schranken… ist eine notwendige Bedingung für den Sieg des Proletariats in ganz Russland“. Dieser Inhalt fasste seine klassenbasierte Lösung zusammen: Die Befreiung einer Nationalität könne nur durch die Befreiung der gesamten Arbeiterklasse kommen.
Historisch wurde dieser Essay zur Grundlage von Stalins späterer Nationalitätentheorie. Ursprünglich unter kaukasischen Bolschewiken verbreitet, erlangte er nach 1917, als Stalin zur Führung aufstieg, größere Aufmerksamkeit. In der Sowjetära wurde er als erste klare Aussage zu „Marxismus und der Nationalitätenfrage“ gefeiert, im Gegensatz zu anderen marxistischen Denkern zum Ethno-Föderalismus. Während das Stück keinen alternativen englischen Titel in gebräuchlichem Gebrauch hat, wird es manchmal nach Zeilen oder übersetzten Namen zitiert (z.B. Sozialdemokratische Sicht auf die Nationalitätenfrage). Seine Bedeutung liegt in der Einführung von Stalins Perspektive, dass multiethnische Einheit unter dem Marxismus geschmiedet werden müsse – eine Perspektive, die die bolschewistische Politik in Russlands Grenzgebieten und Republiken informierte.
Diese moderne Critical Reader's Edition enthält ein erhellendes Nachwort, das Stalins intellektuelle Beziehungen zu revolutionären Philosophen und Politikern (einschließlich Hegel, Feuerbach, Engels und Ricardo) nachzeichnet, mit einzigartigen Forschungen zu seiner intellektuellen Entwicklung und seinen ökonomisch-metaphysischen Theorien, religiösen Impulsen, die sich als Materialismus tarnten, einer umfassenden Zeitleiste seines Lebens und Werkes, einem Glossar leninistisch-stalinistischer Terminologie und einem detaillierten Index seiner Werke. Kombiniert mit dem wissenschaftlich erweiternden Material ist diese professionelle Übersetzung eine unverzichtbare Erkundung von Stalins weltenverändernder Philosophie, die er in eines der schrecklichsten autoritären Regime, die je geschaffen wurden, manifestierte.