Die russische sozialdemokratische Partei und ihre unmittelbaren Aufgaben

· Imperial
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Im Alter von 22 Jahren schrieb Stalin einen Aufsatz mit dem Titel „Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands und ihre nächsten Aufgaben“, in dem er seine Sicht auf die Arbeiterbewegung zur Jahrhundertwende darlegte. In diesem Werk von 1901 bestand er darauf, dass die jüngste Serie spontaner Streiks als Auftakt eines allgemeinen Klassenkampfes zu sehen sei. Stalin argumentierte, dass nur eine vereinte, klassenbewusste Arbeiterbewegung das zaristische System stürzen könne – eine kühne Aussage für jemanden, der in der Partei so jung war. Der Artikel, der unter Bolschewiken vor der Revolution von 1905 zirkulierte, half, einen militanten Ton zu setzen; die sowjetische Geschichtsschreibung stellte ihn später als frühe Bestätigung der leninistischen Strategie dar.

Dieser Essay wurde Ende 1901 vom Parteiverlag (im Kaukasus gedruckt) erstveröffentlicht, als Stalin zur bolschewistischen Redaktionsmannschaft gehörte. Er legte dar, wie kleine, lokale Wirtschaftsproteste massenhaften politischen Aktionen wichen und die Partei sich daher auf einen Aufstand vorbereiten müsse. Seine Kernbotschaft war, dass isolierte Streiks oder Forderungen (nach höheren Löhnen, kürzerer Arbeitszeit) nützliche Taktiken, aber nicht das Endziel seien. Nur wenn „die gesamte Arbeiterkllasse als eine einzige, organisierte Kraft vorwärts stürmt, um ihren Feind zu stürmen“, könne der Sieg errungen werden. Stalin bestand darauf, dass die Sozialdemokratische Partei das Proletariat aktiv anführen und bewaffnen müsse, über reine Propaganda hinaus zu konkreter Vorbereitung des Aufstands.

Politisch war diese Schrift wichtig als früher Versuch, die Bolschewiken um revolutionären Aktivismus zu mobilisieren. Sie wurde 1901 in einem geheimen Parteiorgan gedruckt (erschien später in Stalins gesammelten Werken) und half, den Ansatz der Partei zur Revolution von 1905 zu formulieren. Historiker stellen fest, dass Stalin hier Lenins Insistieren auf disziplinierter Führung aufnahm, während er auch seine eigene Betonung auf Massenkoordination vermittelte. Der Essay hatte damals eine begrenzte Verbreitung (auf Russisch unter Sozialdemokraten), wurde aber später als Beweis dafür angeführt, dass Stalin die Notwendigkeit zusammenhängenden Arbeiterklassenhandelns erkannt habe, noch bevor Lenins volle Kampagnen begannen. In sowjetischer Retrospektive wurde er oft zitiert, um Stalins frühe Ausrichtung am aufständischen Geist des Bolschewismus zu zeigen, und setzte einen Präzedenzfall für seinen späteren Fokus auf organisierten bewaffneten Kampf.

Diese moderne Critical Reader's Edition enthält ein erhellendes Nachwort, das Stalins intellektuelle Beziehungen zu revolutionären Philosophen und Politikern (einschließlich Hegel, Feuerbach, Engels und Ricardo) nachzeichnet, mit einzigartigen Forschungen zu seiner intellektuellen Entwicklung und seinen ökonomisch-metaphysischen Theorien, religiösen Impulsen, die sich als Materialismus tarnten, einer umfassenden Zeitleiste seines Lebens und Werkes, einem Glossar leninistisch-stalinistischer Terminologie und einem detaillierten Index seiner Werke. Kombiniert mit dem wissenschaftlich erweiternden Material ist diese professionelle Übersetzung eine unverzichtbare Erkundung von Stalins weltenverändernder Philosophie, die er in eines der schrecklichsten autoritären Regime, die je geschaffen wurden, manifestierte.

About the author

Josef Stalin (1878-1953), geboren als Iossif Wissarionowitsch Dschugaschwili, war ein sowjetischer Politiker und Diktator, der von den 1920er Jahren bis zu seinem Tod die Sowjetunion regierte. Nach dem Tod Lenins übernahm er die Führung der Kommunistischen Partei und etablierte ein totalitäres Regime, das durch intensive Industrialisierung und Zwangskollektivierung geprägt war. Diese Maßnahmen modernisierten zwar die sowjetische Wirtschaft, führten jedoch auch zu großen sozialen und humanitären Katastrophen, darunter die Hungersnot in der Ukraine (Holodomor) und die politischen Säuberungen, die als „Großer Terror“ bekannt sind. Stalins Rolle im Zweiten Weltkrieg, insbesondere sein Beitrag zur Niederlage Nazideutschlands, stärkte die sowjetische Position als Supermacht, vergrößerte jedoch auch den Einfluss des sowjetischen Systems in Osteuropa. Trotz seines kontroversen Erbes, das durch Unterdrückung und Gewalt geprägt ist, wird Stalin in manchen Kreisen für seine Rolle bei der Stärkung der Sowjetunion bewundert. Sein Vermächtnis ist bis heute tief umstritten und polarisiert die Meinungen weltweit.

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